Erdkabel für Weidezaun verlegen – so einfach geht´s

Erdkabel für Weidezaun verlegen – so einfach geht´s

Wer Weidezäune baut, wird über kurz oder lang auch mit der Frage konfrontiert, wie man Innenzäune mit Strom versorgt. Das geht relativ einfach mit einem Erdkabel und hilft auch in anderen Situationen.

 

Nicht nur Betreiber eines Paddock-Trails kennen die Problematik, die sich ergibt, wenn man innen liegende Zäune mit Strom versorgen will. Aber auch in anderen Fällen kann ein Kabel zwischen zwei Weidezäunen eine gute Idee sein, um zum Beispiel durch Parallelschaltung den Zaunwiderstand zu senken.
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Zaun mit einem Kabel an ein Weidezaungerät anzuschließen: entweder man verlegt das Kabel in der Höhe über den zu überbrückenden Weg oder man nutzt ein Erdkabel, das – wie es der Name schon vermuten lässt – in der Erde verlegt wird. Der Vorteil von Erdkabeln ist nicht nur, dass es deutlich günstiger und einfacher ist, sondern, bei richtiger Ausführung, auch länger hält.

 

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Das passt

An erster Stelle steht die Anschaffung eines geeigneten Kabels. Hier gibt es bei vielen Anbietern entsprechende Kabel. Man sollte darauf achten, dass das Kabel für Hochspannung und die Verlegung in der Erde geeignet ist. Besser ist es, ein paar Euro mehr auszugeben, um eine bessere Qualität und Haltbarkeit zu bekommen.

 

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Hake, Spaten … los

Um ein Erdkabel sicher zu verlegen, sollte es mindestens 20 cm tief in der Erde liegen, etwas tiefer kann aber nicht schaden. So ist sichergestellt, dass sich genügend Erdreich über dem Kabel befindet,  damit es zu keinen Schäden beim Überfahren kommt. Auch die Pferde kommen, selbst bei matschigem Boden, mit den Hufen nicht so tief in den Untergrund.
Ein Bagger ist natürlich eine große Hilfe, aber auch mit Spitzhacke, Spaten und Schaufel ist die Aufgabe schnell erledigt, da kein sehr breiter Graben ausgehoben werden muss. Zu empfehlen ist es, den Graben, durch den das Kabel verlegt wird, an einer engen Stelle des Weges zu graben und am besten zwischen zwei stabilen Zaunpfählen. Wichtig ist zudem, dass der Graben bis etwa zur Mitte des jeweiligen Zaunpfahls führt, damit man das Kabel dort leicht herausführen kann, ohne dass die Pferde später daran knabbern oder mit den Hufen hängenbleiben können.

 

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Rein damit

Ist der Graben in der nötigen Tiefe fertig, sollte man eine ca. 5 cm hohe Sandschicht einbringen, in die man das Kabel legt. Auf das Kabel kommen noch einmal ca. 5 cm Sand. Das sorgt dafür, dass Unebenheiten im Grabengrund ausgeglichen werden und auch der Druck von der später wieder auf dem Kabel liegenden Erde etwas verteilt wird. Um starkes Knicken des Kabels zu vermeiden, kann man an den jeweiligen Enden des Grabens einen sanften Aufstieg einplanen, sodass das Kabel in  einer weichen Rundung nach oben verläuft.

 

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Drauf damit und dran damit

Der Graben kann nun wieder mit der ausgehobenen Erde verfüllt und durch Treten verdichtet werden. Die Kabel, die aus der Erde schauen, werden nun mit kleinen Kabelösen an den Pfählen nach oben geführt und mit dem Weidezaun verbunden. Dazu isoliert man das Kabelende ein Stück ab und verdrillt die Litzen. Wer es ganz sicher machen möchte, kann die Litzen verlöten oder mit einem Kabelendschuh versehen. Allerdings hat die Erfahrung hier auf dem Hof gezeigt, dass die Kabel immer wieder etwas hart werden unter Witterungseinflüssen, sodass es ab und an nötig sein kann, das Kabel etwas zu kürzen und neu abzuisolieren. Bei verlöteten Kabelenden brechen diese dann häufig am Übergang von Lot zur losen Litze ab.

 

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Das verdrillte Kabelende wird nun mit der Anschlussplatte an den Zaun angeschlossen. Um die weiteren Zaunbänder oder –seile ebenfalls mit Strom zu versorgen, werden diese mit Verbindern angeschlossen. Das sorgt zudem für eine Verringerung des Zaunwiederstandes (Ohmsches Gesetz für Parallelschaltung), was wiederum dafür sorgt, dass der Zaun den Strom besser leitet. Es empfiehlt sich übrigens, auch an anderen Stellen im Zaun zwischen den einzelnen Zaunbändern Verbindungen herzustellen, denn das sorgt für einen geringeren Gesamtwiederstand und einer besseren Ausfallsicherheit, denn wenn ein Zaunband zwischen zwei Verbindern unterbrochen ist, wird es nach dem nächsten Verbinder wieder mit Strom versorgt.